Zurück zur Übersicht 26.08.2022

Mineralischer Anstrich in einer Freiburger Dachgeschosswohnung

Wie ein warmer Weißton Architektur und Licht in Einklang bringt

 

Wer schon einmal in einer Dachgeschosswohnung mit viel natürlichem Licht gewohnt hat, kennt den besonderen Reiz solcher Räume – aber auch ihre gestalterischen Herausforderungen. Die Lichtverhältnisse ändern sich ständig, Schrägen werfen lebendige Schatten und die Kombination aus historischen und modernen Elementen verlangt nach einem sensiblen Umgang mit Farben. In einem aktuellen Projekt in Freiburg wurde genau darauf geachtet. Das Ergebnis: Eine stimmige, ruhige Atmosphäre, getragen von einem mineralischen Anstrich in einem fein abgestimmten Weißton mit warmer Beigenuance.

Die richtige Farbe für Räume mit Charakter

Die Freiburger Wohnung besticht durch ihre klare Architektur: freigelegte und verkleidete Holzbalken, geweißter Putz, große Dachfenster. Diese Kombination aus Struktur, Licht und Material fordert eine Wandgestaltung, die sich nicht in den Vordergrund drängt, sondern den Charakter des Raumes unterstreicht. Ein kühles oder grelles Weiß hätte hier schnell steril oder gar ungemütlich gewirkt. Stattdessen fiel die bewusste Entscheidung auf einen mineralischen Anstrich in einem gebrochenen Weiß mit einem Hauch Beige. Dieser Ton reflektiert das Licht weich, wirkt zu jeder Tageszeit harmonisch und schafft eine ruhige, einladende Grundstimmung.

Licht als Mitgestalter

Gerade in Dachwohnungen spielt Tageslicht eine zentrale Rolle. Es verändert kontinuierlich die Raumwirkung und bringt Farbe, Struktur und Materialität zum Leben. In der Freiburger Wohnung wurde das Licht quasi als Mitgestalter begriffen. Durch die Wahl des passenden Farbtons wird es sanft gelenkt, ohne die Natürlichkeit des Raumes zu überlagern. Das Zusammenspiel von Licht und Schatten betont architektonische Details und sorgt dafür, dass die Wände nicht als bloße Flächen erscheinen, sondern lebendig wirken – ohne laut zu sein.

Warum mineralische Farbe?

Verwendet wurde eine hochwertige mineralische Innenfarbe des traditionsreichen Herstellers Keimfarben. Diese Wahl war nicht nur eine Frage der Optik, sondern auch eine bewusste Entscheidung für Qualität, Nachhaltigkeit und baubiologische Verträglichkeit.

Mineralische Farben unterscheiden sich deutlich von herkömmlichen Dispersionsfarben:

  • Sie sind diffusionsoffen und ermöglichen den natürlichen Feuchtigkeitsaustausch zwischen Wand und Raumluft – ein klarer Vorteil in Altbauten mit sensiblen Wandaufbauten.

  • Sie enthalten keine Lösungsmittel, Weichmacher oder Konservierungsstoffe und sind dadurch besonders geeignet für Wohnräume mit hohen Ansprüchen an Raumklima und Gesundheitsverträglichkeit.

  • Sie sind extrem langlebig und widerstandsfähig. Die Farbe geht eine chemische Verbindung mit dem Untergrund ein und blättert auch nach vielen Jahren nicht ab.

  • Die matte, samtige Oberfläche verleiht den Wänden eine hochwertige und zugleich natürliche Anmutung.

Gerade bei Untergründen wie Kalk- oder Lehmputz spielen mineralische Farben ihre Stärken aus – sowohl technisch als auch gestalterisch. In diesem Fall fügen sie sich perfekt in das natürliche Materialkonzept der Wohnung ein und betonen die handwerklich gestalteten Oberflächen auf dezente Weise.

FAQ – Mineralische Farben

Was sind mineralische Farben?

Farben auf Basis natürlicher Bindemittel wie Kaliwasserglas oder Kalk – diffusionsoffen, langlebig und frei von Kunststoffen.

Welche Vorteile bieten sie im Innenraum?

Sie fördern ein angenehmes Raumklima, sind feuchtigkeitsregulierend, schimmelhemmend und besonders emissionsarm.

Auf welchen Untergründen sind sie einsetzbar?

Dank moderner Systemlösungen und geeigneter Grundierungen lassen sich mineralische Farben heute auf nahezu allen üblichen Untergründen anwenden – auch auf Gipsputz, Altanstrichen oder Trockenbau.

Eignen sie sich auch für moderne Wohnräume?

Absolut. Ihre ruhige, matte Optik passt hervorragend zu zeitgemäßen Materialien wie Sichtbeton, Holz oder reduzierter Einrichtung.

Was sollte man bei der Verarbeitung beachten?

Wichtig ist die richtige Grundierung und Verarbeitung nach Systemaufbau. Für optimale Ergebnisse empfiehlt sich die Ausführung durch Profis mit Erfahrung im mineralischen Bereich.

Farbton mit architektonischem Feingefühl

Der gewählte Weißton wirkt auf den ersten Blick schlicht, offenbart aber im Zusammenspiel mit Licht, Materialien und Möbeln seine volle Wirkung. Bei Tageslicht erscheint er freundlich und klar, ohne zu kalt zu wirken. Am Abend, im Kunstlicht, entfaltet er eine warme, fast wohnliche Tiefe. Die leichte Beigenuance sorgt dafür, dass die Farbe nie flach oder steril erscheint – vielmehr unterstützt sie die räumliche Tiefe und bringt eine angenehme Ruhe in den Raum. Gleichzeitig wirkt der Ton modern und zeitlos und harmoniert mit unterschiedlichsten Einrichtungsstilen.

Fazit: Farbe als architektonisches Werkzeug

Dieses Projekt zeigt exemplarisch, wie durchdachte Farbwahl und hochwertige Materialien Räume transformieren können. Ein mineralischer Anstrich ist weit mehr als nur eine dekorative Hülle – er beeinflusst die Atmosphäre, das Raumklima und nicht zuletzt das emotionale Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner. In der Freiburger Dachgeschosswohnung wurde diese Wirkung bewusst eingesetzt, um Architektur, Licht und Lebensqualität in Einklang zu bringen.

Wer selbst über eine Renovierung oder Neugestaltung nachdenkt, sollte Farbe nicht als letzten Schritt, sondern als integralen Bestandteil der Raumgestaltung betrachten. Die Wahl eines geeigneten Farbtons – kombiniert mit einem passenden, natürlichen Anstrichsystem – kann entscheidend dazu beitragen, dass sich ein Raum wirklich stimmig anfühlt.


Sie möchten mehr über mineralische Farben, Farbkonzepte oder die Gestaltung von Altbauten erfahren?
Dann nehmen Sie gerne Kontakt auf – wir beraten Sie individuell und mit Blick für das Wesentliche.

Florian Hannig - Malermeister und Oberflächenliebhaber